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Reisebericht 164..........Fotoalbum am Ende des Berichts

Veröffentlicht am 06.11.2015

Peru  Arequipa, Condore im Canon de Colca, Tradition am Titicaca-See

 

28.10.2015

Arequipa … fast 850.000 Einwohner. Vor ein paar Jahren erklärte die UNESCO den kolonialen Stadtkern zum Weltkulturerbe. Auf einer angenehmen Höhe von 2.300m ist die Stadt umgeben von 5.000 bis über 6.000 Meter hohen Vulkanen. Nur recht selten sind die Vulkane unter dem permanenten Dunst von Arequipa klar zu erkennen. Die weiße Stadt … diesen Namen verdankt sie dem weißen Tuffstein, den der Vulkan Misti vor Jahr Millionen als Asche ausgespuckt hat. Aus diesem weißen Tuffstein sind viele der Gebäude in Arequipa gebaut. Auch die große Catedrale am Plaza de Armas.

 

 

 

Von unserem Stellplatz am „Las Mercedes Hostal“ sind es nur wenige Minuten zu Fuß in die Innenstadt. Claro … auch wir laufen zum Plaza de Armas … werfen einen Blick in die Catedrale. Auf dem Platz herrscht ein buntes Treiben … sehr schön auch die umliegenden Cafes, Eisdielen und Restaurants. Wir schlendern durch die Straßen … besuchen den farbenfrohen und vielseitigen Mercado San Camilo. Hier gibt es so ziemlich Alles … die Obst- und Gemüse-Abteilungen haben uns am besten gefallen. Mit 30 Sorten Kartoffeln fällt uns die Auswahl schwer … wir nehmen von denen, die am lustigsten aussehen.

 

 

 

Großstädte machen bekanntlich müde Füße … so nehmen wir für unsere zweite Tour am späten Nachmittag ein Taxi. Mehr als zwei Stunden laufen wir durch die Anlage des berühmten Klosters Monasterio de Santa Catalina.

 

 

 

Auf 20.000qm liegen die Räumlichkeiten des Klosters wie eine „kleine Stadt in der Stadt“. 150 Nonnen und 300 Bedienstete lebten zeitweise in diesem Kloster … auch diente es anfangs als Internat für die Töchter reicher, spanischer Familien. Heute leben noch ca. 20 Nonnen in einem kleineren Bereich der Anlage. Der größte Teil wurde für den Tourismus freigegeben … ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten im Süden Perus. Mehrere Erdbeben haben das Kloster zerstört … immer wieder wurde es aufgebaut und farbenfroh renoviert. Wir können uns beim durchlaufen der Gassen, Innenhöfe und der Inneneinrichtungen kaum satt sehen. Der stattliche Eintrittspreis von 12 Dollar … letztendlich ein sehr lohnenswerter Besuch.

 

 

 

Auf dem Stellplatz am Hostal las Mercedes ist es inzwischen voll geworden … Safari-Tours, Rotel-Tours und eine französische Familie sind heute Nachmittag eingetroffen. Nach drei Nächten brechen wir wieder auf … wir sind auf der Suche nach den Anden-Condoren. Bis zum Canon de Colca sind es ca. 200km. Wir verlassen Arequipa ... es geht ständig bergauf. Heute haben wir eine ganz gute Sicht auf die umliegenden Vulkane. In weiter Ferne können wir den Stratovulkan Sabancaya in voller Aktivität erkennen.

 

 

 Pummel bringt uns schnaufend die Cordillera de Chilla hinauf. Die geteerte Straße ist sehr gut … jedoch streckenweise auch sehr kurvenreich. Wir mögen die baumlose Pampa-Landschaft mit ihren Grasbüscheln … die perfekte Heimat für viele Vicuna-Familien und große Lama-Herden.

 

 

 

Inzwischen sind wir schon auf 4.000m Höhe angelangt … es geht aber noch höher. Am Mirador de los Volcanes halten wir auf 4.900m Höhe an (unsere Höchster Punkt bisher) … steigen aus. Die Luft ist in dieser Höhe ist sehr dünn … wir verweilen nur ein paar Minuten. Nichts wie zurück ins Auto … zum Glück geht es ab hier in Serpentinen wieder fast 1.000m runter.

 

 

In Chivay erreichen wir das Colca-Tal. Nach einem satten Touristen-Parkeintritt von 70 Soles beginnt auch gleich die Waschbrett-Piste. Noch ist die Sonne nicht untergegangen … so bekommen wir einen ersten Eindruck von der weltweit zweit tiefsten Schlucht nach dem Grand-Canyon. Wenn man die Tiefe ab den Berggipfeln misst … ist der Canon de Colca mit mehr als 3.000m sogar die tiefste Schlucht. Zum Übernachten fahren die staubige Strecke noch bis zum Mirador Cruz del Condor … hier wollen wir hoffentlich in den nächsten Tagen die Condore beobachten.

 

 

Für die Nacht haben wir zum ersten mal einen Schlafgast an Bord. Ein nicht sehr gut organisierter Deutscher Tourist hat den letzten Bus verpaßt. In dünnen, halben Hemdsärmeln steht er bei inzwischen nur noch 3 Grad am Straßenrand ...hofft, daß wir ihn nach Chivay bringen. Wir sind jedoch froh … die letzten 25km Gravelroad gerade noch vor Dunkelheit hinter uns gebracht zu haben. Das Angebot im Fahrerhaus zu schlafen … nimmt er sofort an. Auf 3.700m Höhe, dazu einen „Blinden Passagier“ im Fahrerhaus … wir verbringen eine unruhige Nacht.

Am nächsten Morgen rollen tatsächlich ab 6 Uhr die ersten Touristenbusse ein. Auch wir sind früh auf den Beinen … verabschieden unseren Schlafgast.

Die Condore lassen sich Zeit … ohne Wind bleiben sie in ihren Höhlen tief unten in der Schlucht. Tatsächlich läßt sich nach zwei Stunden der erste Condor blicken.

 

 

Majestätisch gleitet er vor uns durch die Lüfte … so schnell wie er kommt, ist er auch schon wieder außer Sichtweite. Man muß Geduld haben … die riesigen Vögel haben keinen genauen Zeitplan … auch kündigen sie nicht an, wo sie gleich auftauchen werden. Fotografieren ist also recht schwierig. Wir vertreiben uns die Wartezeit mit Sonja und Adrian … wir sind uns auf Anhieb sympatisch. Die Beiden leben seit Jahren auf den Philippinen … verbringen gerade einen tollen Urlaub in Peru.

Gemeinsam sehen wir immer mehr Condore aus der Schlucht empor kommen ... mit ein wenig Wind und Wärme stimmt die Thermik. Wir vernehmen sogar ein leichtes Rauschen … als sie mit ihren 3Metern Spannweite an uns vorbei gleiten.

 

 

 

Gegen Mittag ist dieser Aussichtsplatz wie leer gefegt. Nicht jeder Besucher hatte das Glück … einen Condor zu sehen. Die Aufenthaltszeiten der vielen Reisebusse sind oftmals viel zu kurz … enttäuschte Touristen gab es genug.

Uns gefällt es hier so gut … wir bleiben drei Nächte. Zum Abschluß besuchen wir in Yanque ein Termalbad … genau das Richtige bei diesem eisigen Wind. Bis Canahuas ist uns die Strecke von der Herfahrt bekannt. Wieder sehen wir die großen Lamaherden … auch die Landschaft erscheint uns heute bei strahlend blauem Himmel nicht langweilig.

 

 

Bei einem ehemaligen Touristen-Center übernachten wir direkt hinter dem leerstehenden Gebäude. Die erste Strecke in Richtung Titicaca-See haben wir gut hinter uns gebracht.

Die Landschaft ändert sich hinter jedem Berg und jeder Kurve … die karge Pampa in den Anden gefällt uns sehr gut. Nach sage und schreibe 250km sehen wir den ersten Baum. Bisher war die Straße ja in einem sehr guten Zustand … nicht aber die letzten 65 km bis Puno. Kein Wunder … bei dem nur 1cm dicken Teerbelag reihen sich hier inzwischen die Schlaglöcher dicht aneinander.

Wir erreichen Puno mit Blick auf den Titicaca-See … Süd-Amerikas größten See. Mitten in der Stadt ein ganz lauter Brüll … „PUUMMMMMEL!“ Carina und Marc, unsere Belgischen Motorrad-Freunde, die wir von der Verschiffung in Panama kennen, haben uns entdeckt. Die Wiedersehensfreude ist groß und laut … wir verabreden uns für das Hostal Casablanca, 14km südlich von Puno.

 

 

Am nächsten Tag machen wir gemeinsam eine Bootstour auf dem See.

Auf 3.812 m Höhe liegt der eiskalte See, umgeben von schneebedeckten Bergen, an der Grenze zu Bolivien. Im Übrigen sagen die Peruaner: „Titi liegt in Peru und Caca in Bolivien“.

Für die Inkas ist der See der Ursprungsort ihrer Kultur.

Unsere Bootstour beginnt in Puno … von hier werden wir zuerst zu den schwimmenden Schilf-Inseln der Uros Inkas geschippert. Häuser, Boote, selbst die Fundamente der Insel sind traditionell aus Binsen gearbeitet.

Sehr touristisch werden wir hier von den Bewohnern erwartet.

 

 

Man erzählt uns über die Bau- und Lebensweise der hier lebenden Uros … wir bestaunen die einfache Lebensart in den Schilfhütten. Letztendlich ist es jedoch eine reine Verkaufs-Show. In einem der traditionell gebauten Schilfboote schippern wir zu der nebenan gelegenen schwimmenden Insel. Zuerst ein komisches Gefühl auf diesem beweglichem Untergrund aufzutreten … an den Uferrändern ist es am wackeligsten.

Wir denken an Thor Heyerdahl , der sich hier am Titicaca-See seine Kon-Tiki bauen lies und von hier seine Expeditionen nach Französisch-Polynesien startete.

 

 

 

Mit dem Motorboot geht es anschließend fast 2 ½ Stunden weiter zu der Isla Taquile. Die Armut der hier lebenden Inkas hat die Menschen zusammen geweißt … sie leben von Web- und Strickarbeiten ... die Webgenossenschaft wurde auch von der UNESCO zum Weltkulturerbe ausgezeichnet. Hier auf der Insel werden die Strickarbeiten auch von den Männern ausgeführt. Ein ungefähr 95 jähriger Inselbewohner strickt noch immer die detaillierten Muster mit fünf Nadeln für eine der bekannten Inka-Mützen.

 

 

Auch ich kaufe mir eine dieser wunderbar warmhaltenden Strickmützen aus Alpaca-Wolle … allerdings in dezenteren Farben.

Noch einmal geht es die 2 ½ Stunden zurück nach Puno … insgesamt sind wir mehr als 10 Stunden unterwegs. Ganz ehrlich … diesen Trip würden wir so nicht empfehlen. Es gibt auch eine Halbtagestour nur zu den Floating-Uros … diese Tour ist voll und ganz ausreichend.

Mit Marc und Carina verbringen wir zwei erlebnisreiche Tage in Puno … hier findet für drei Tage das Puno-Jahresfest statt. Wir sehen eine Parade der Frauen in ihren selbst genähten Kleidern und Kostümen …

 

 

wir haben sehr viel Spaß mit den Uroro-Indianern.

 

 

 

06.11.2015

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