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Reisebericht 161..........Fotoalbum am Ende des Berichts

Veröffentlicht am 13.10.2015

Peru   Puya-Raimondis, auf dem Weg zum Pastoruri-Gletscher, Caral die älteste Ruinenstätte Amerikas,

           El-Paraiso an Perus Küste, Reserva Natural el Lachay

 

01.10.2015

Camping Guadulupe in Caraz bei Jaime. Per Zufall wurde Jaime vor einem Jahr nach einer Stellplatz-Möglichkeit für einen Camper gefragt … heute ist der Platz ein beliebter Treffpunkt für Overlander. Biker und Hiker aus Australien, Hiker aus Canada, Steven mit Unimog aus England, eine Familie aus Frankreich, Christa und Peter unsere Reisebekannten aus Deutschland … nur Einige, die wir bei unserem zweiten Besuch hier in Caraz antreffen. Es wird eine abwechslungsreiche und lustige Woche.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir brechen auf … wollen ein letztes Mal die Cordillera Blanca besuchen.

Die heutige Strecke auf der Panamericana gen Süden kennen wir bereits … zur Abwechslung fahren wir einen Abstecher zu den Termales de Chancos. Die Termales sind gut besucht … Feiertag in Peru. Für umgerechnet 0,60€ kaufen wir zwei Tickets für ein privates Bad. Sigos Beschreibung … „sieht aus wie in `nem Schlachthaus“. Der Raum ist weiss gefließt ... die grauen Fugen inzwischen versifft schwarz. Wir lassen das 35 Grad heisse Wasser in die Wanne laufen … Augen zu und rein.

 

 

Mit welker Haut und hungrigem Magen setzen wir für heute noch „Einen drauf“. Am Ausgang der Badeanstalt bieten in mitgebrachten Kochtöpfen die einheimischen Frauen ihre Kochkünste an … wir essen Kartoffeln mit Spinat und Eiern. Lecker ... gut durch gekocht bekommt uns das Essen ohne weitere Folgen..

 

 

Zur Akklimatisierung übernachten wir auf 3.300m Höhe nochmals in Huaraz. Bei klarem Himmel am nächsten Morgen haben wir einen Wahnsinnsblick auf die höchsten Berge Perus.

 

 

Auch unterwegs halten wir immer wieder an … die Sicht auf die Cordillera Blanca und ihre schneebedeckten Gipfel sind heute einmalig.

In dem 5-Häuserdorf Pachacoto biegen wir endgültig von der Panamericana ab … fahren in Richtung Pastoruri-Gletscher. Hier auf der Strecke soll es die seltenen Riesen-Ananas-Pflanzen, die Puya-Raimondis geben. Tatsächlich sehen wir einige Prachtexemplare dieser eher seltenen Gewächse. Über 10 Meter können die Pflanzen werden … allein der untere Teil wird bis zu vier Meter groß und braucht dafür ca. 30 Jahre.

 

 

 Da sie nur in Höhen über 4.000m vorkommen, sind sie Nektarspender für viele kleine Andenvögel … Bienen können in diesen Höhen nicht überleben. Durch einen Flächenbrand sind vor ein paar Jahren die meisten der Puyas verkohlt. Sie werden absterben und es wird viele Jahre dauern, bis diese wunderschönen (für uns sehen sie aus wie Kakteen) nachwachsen.

 

 

Die gut zu befahrene Schotterpiste nimmt an Höhe zu. Wir mögen die baumlose Graslandschaft … eingerahmt von schneebedeckten Bergen der Cordillera Blanca. Nur wenige Bergbauern leben hier in ihren runden Steinhütten … nur mit Stroh bedeckt.

 

 

 

Wir nähern uns dem Pastoruri-Gletscher … mit jedem Kilometer wird es schöner, höher und kälter. Auf 4.871 Metern Höhe erreichen wir den Parkplatz des National-Parkes. Noch gute 2 km zu laufen … wir könnten den Gletscher aus nächster Nähe sehen. Wir verzichten … gerade jetzt, als wir oben sind, fängt es zu schneien an. Ganz ehrlich … die dünne Luft macht uns ganz schön zu schaffen.

 

 

Gemütlich fahren wir wieder zurück bis zum Visitor-Center. Die tiefstehende Sonne läßt die Graslandschaft in fast unwirklichen Farben erscheinen. Nach einem fantastischen Sonnenuntergang und viel Mate de Coca (Coca-Tee) verbringen wir auf 4.300m eine fast angenehme Nacht.

 

 

 

Die Tour wird für uns mal wieder zu einem unvergeßlichen Erlebnis … unsere Letzte in der wunderschönen Cordillera-Blanca.

Zurück auf der Panamericana halten wir immer wieder an … zu schön sind heute die weißen Gipfel der peruanischen Anden zu sehen.

 

 

Ursprünglich war unser Plan, an der Laguna Conococha zu übernachten. Da die Straße PE16 vom Feinsten ist … lassen wir unseren PUMMEL laufen. Bis zur Küste geht es 4.000 Höhenmeter nur bergab.

Die Landschaft ändert sich schlagartig. Rechts und links baumloses, steiniges Gebirge … inmitten ein fruchtbares Tal entlang des Rio Fortaleza. Hier wächst so ziemlich Alles, was man sich in einer deutschen Gemüseabteilung eines Riesen-Supermarktes nur so vorstellen kann.

 

 

 

Bei nicht zu heißen Temperaturen erreichen wir am Nachmittag die Küste bei Paramonga. Diese und auch die nächsten Städte sind staubig und schmutzig … liegen sie doch direkt in der sandigen Wüste.

Südlich von Supe fahren wir nochmals landeinwärts. Auf geölter Sandpiste geht es entlang des Rio Supe in Richtung Caral. Die lange Fahrt macht uns inzwischen müde. Wir übersehen einen unmarkierten Topes … jetzt sind wir wieder wach. Kurz vor Caral verlassen wir die geölte Piste … fahren die letzten Kilometer auf engem Feldweg bis zum Casa Del Arqueologo. Wie der Name verrät … hier leben die Archäologen, die in der Wüste des Caral-Tales ihre Ausgrabungen machen. Neun Peruanische Archäologen, darunter eine Frau, haben hier eine gemeinsame Basis, um in dieser Gegend die ältesten Ruinenstädte Amerikas „auszubuddeln“ und zu restaurieren.

 

 

Anhand von Materialproben ist bewiesen, daß die Fundstätten ca. 5.000 Jahre alt sind. Auf einem riesigen Areal von 60 Hektar liegen die verschiedenen Tempel und Pyramiden. Natürlich arbeiten die neun Archäologen nicht allein … pünktlich ab 6 Uhr am nächsten Morgen treffen ca. 70 weitere „Buddeler“ ein. Sie alle versammeln sich um unseren Pummel … frühstücken und schwatzen, bis sie sich pünktlich um 7.00 Uhr zu ihren Ruinen verziehen.

 

 

Wir müssen uns mal wieder einem Guide anpassen … mind. 20 Personen sollen erst zusammenkommen. Wir teilen uns mit einem Pärchen die Kosten (es handelt sich um Pfennigsbeträge) … watscheln zu Viert hinter der gesprächigen Dame her. Zum Glück verstehen wir etwas besser, als wir selbst sprechen können.

Vor 5.000 Jahren gab es weder Metall, Glas noch Werkzeuge … nur natürliche Materialien waren vorhanden. Für uns unglaublich … daß die Ruinen nach so vielen Jahren unter dem Sand der Dünen vergraben … so gut erhalten sind.

 

 

Zurück an die Küste … wir folgen einem Hinweisschild El Paraiso. Die Straße ist keineswegs paradiesisch. Sandig und holprig … daß sie einmal geteert war, kann man nur noch erahnen. Für die nächsten 6km brauchen wir ca. eine Stunde. Wir erreichen eine vorgelagerte Lagune … dahinter liegt das Meer.

Viele uns bekannte Seevögel leben hier. Der See bietet genügend Nahrung … das grasige Ufer genügend Schutz und Nistplätze.

 

 

Wir finden eine geeignete Abfahrt von der Straße durch den Sand … stehen auf festem Grund direkt am Ufer. Am Abend läßt der hier heftig auftretende Wind nach … wir verbringen eine herrlich, ruhige Nacht.

Eigentlich müßten wir hier ein paar Tage bleiben … so schön friedlich ist es hier.

 

 

Wir brechen auf … der Inhalt unseres Kühlschranks leert sich allmählich und ein Supermarkt ist noch lange nicht in Sicht. In der Hoffnung in Punta Lachay an den Salinen auf Flamingos zu treffen … machen wir nochmals einen kleinen Abstecher ans Meer. Wir sehen keine Flamingos. Dafür machen wir einen langen Spaziergang durch die nicht endende Wüstenlandschaft.

 

 

 

Nur wenige Kilometer weiter gibt es tatsächlich eine grüne Oase … das Naturschutzgebiet Reserva Natural de Lachay. Diese nebelverhangenen Berge sind das ganze Jahr über grün … bieten vielen Vögeln einen saftigen und blühenden Lebensraum. Es gibt drei große Picknick-Plätze mit mehreren Sitzgelegenheiten und Grillstationen, auf denen man auch übernachten kann. Von hieraus führen diverse Wanderwege durch die gespenstig grüne Landschaft.

 

 

Es ist Wochenende … der wohl falscheste Termin, einen solchen Platz zu besuchen. Wir stehen mit unserem Pummel auf dem mittleren Parkplatz am äußersten Rand, um nicht zu viel Platz einzunehmen.

Ein großer Reisebus kommt den schmalen Feldweg hochgeschlichen … mehrere Familien mit vielen Kindern steigen aus. Mit riesigen Kochpötten und Kisten kommen sie direkt auf „unseren“ Platz gestürmt. Sie besetzen unsere Campingstühle, sie besetzen den Picknick-Tisch, den ich soeben für uns gesäubert habe, sie benutzen unseren Tritthocker, sie setzen sich an unsere Autoreifen … sie reißen sogar den Fliegenvorhang an unserer Tür beiseite und stehen schon fast im Pummel. Wir sind total stinkig … unsere Stühle können wir ihnen wieder abnehmen. Die Peruaner sind jedoch so distanzlos … belagern uns den ganzen Nachmittag.

Wir verzichten auf eine Wanderung … machen drei Kreuze, als der Busfahrer um 17.30Uhr endlich den Zündschlüssel dreht.

Zu unserer Nicht-Überraschung hinterlassen die Familien drei Säcke voll mit Müll, hunderte von Plastik-Bestecken und -Bechern liegen kreuz und quer hingeschmissen … die grossen Mülltonnen stehen nur fünf Meter weiter und sind leer.

 

Wir freuen uns auf den nächsten Stellplatz … hier werden wir hoffentlich unter Overlandern sein … LIMA, wir kommen! 13.10.2015

 

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