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Reisebericht 160.........Achtung! 2 Fotoalben!

Veröffentlicht am 01.10.2015

Peru   Rundreise zum Parque Nacional Huascaran über San Luis , Chavin de Huantar zurück nach Caraz

 

23.09.2015

Zum Reisen gehört Abschiednehmen immer wieder dazu … wir verbringen ein paar wunderschöne Tage in Caraz mit Christina, Marcos und Caetano aus Brasilien.

 

Buenas Noches“,

many thanks for the great time … it was a pleasure to meet you! All the best for

all of you and the new coming familymember ... Caetina?“

Hilu and Sigo

 

 

Wie angekündigt, wollen auch wir das Hochgebirge Cordillera Blanca näher besuchen. Mit einer Länge von 180km befinden sich hier in den nördlichen Anden die höchsten Berge Perus. Zwischen 5.700 m und 6.768 m misst die höchste amerikanische Gebirgskette … bestehend aus 50 vereisten Giganten. Der Höchste unter ihnen … der Huascaran mit 6.768 Metern.

 

 

Unsere erste Tour beginnen wir in Yungay. Yungay … die Perle der Anden, wurde in 1970 nach einem starken Erdbeben von Schlamm- und Eislawinen innerhalb weniger Minuten komplett überrollt. Fast alle der 19.000 Bewohner sind bei diesem schweren Unglück um ihr Leben gekommen. 50 Millionen Kubikmeter Geröll und Eis legten in ca. vier Minuten eine Strecke von 14,5 km zurück. Nur 93 Menschen konnten sich auf den höher liegenden

Friedhof retten und überlebten.

 

 

 Gleich am Ortsausgang beginnt die Piste ... es wird hoppelig. In Serpentinen nehmen wir mehr und mehr an Höhe zu. Schon bevor wir den Parque Nacional Huascaran erreichen … genießen wir eine wunderbare Aussicht. Im Park ist die Qualität der Straße auch schon mal besser … dafür manchmal erheblich schmaler. Unseren ersten Stopp machen wir an der türkisblauen Lagune Warmicocha … auch das Ziel für den heutigen Schulausflug der gesamten Schule aus Yungay. Die Ruderboote sind ständig ausgebucht … zur Kulisse fehlt nur noch der Trompeter vom Königssee.

 

 

Wir nutzen die Mittagszeit der Schulkinder … laufen allein an dem wunderschönen Seeufer entlang. Orangerot schuppen sich die hier selten wachsenden Polylepsisbäume.

 

 

Etwas enger geht es am Seeufer entlang ... zur zweiten Lagune Orkoncocha. Die Blicke nach rechts und links auf die zwei höchsten Gletscher Perus sind einfach nur gigantisch. Der Mont Blanc in der Schweiz würde hier mit fast 2000m niedriger … vor Neid erblassen.

 

 

Am Ende der beiden Lagunen sind wir bereits auf über 4.000 m Höhe. Genau hier, in einer herrlichen Graslandschaft, befindet sich ein toll gelegener Übernachtungsplatz für Zelte und Camper. Uns ist dieser Platz nicht nur zu teuer … wir haben uns so schnell noch nicht dieser Höhe angepaßt. Jedes Laufen fällt schwer … dünne Luft hier oben. Wir nehmen noch ein paar Serpentinen und Höhenmeter in Angriff … haben einen wunderbaren Blick zurück auf die beiden Lagunen.

 

 

Bei entgegenkommendem Verkehr wird es jetzt immer enger … vor den Kurven unübersichtlicher. Wir genießen die tolle Aussicht … fahren nach einem sehr knappen Wendemanöver wieder zurück. Unser Übernachtungsziel ist außerhalb des National-Parks ... auf 3.300m verbringen wir eine fast ruhige Nacht direkt an der kleinen Lagune Keushu Cocha. Geweckt werden wir von dicken Regentropfen. Wie schon geahnt, haben wir unseren Pummel nicht auf dem kalkigen Uferrand geparkt … das hätte glitschig werden können.

 

 

 Ein herrlicher Morgen … hunderte von schwarzen Ibissen haben sich am Uferrand zum Trinken niedergelassen. Ein toller Anblick … in diesem spiegelglatten Wasser.

 

 

Unsere zweite Tour zum Nationalpark Huascaran steht an … diesmal auf geteerter Straße ab Carhuaz. Auch heute bezahlen wir nur 3 $ Eintritt pro Person … die Aussicht und Luft sind wieder einmal atem(be)raubend. Mit 4.700m erschleichen wir unsere höchste Gletscherhöhe … hinter dem Tunel Punta Olimpica geht es langsam wieder bergab.

 

                              Im Hintergrund das Massiv des 6.768m hohen Huascaran

 

Bis Chacas rollen wir runter durch eine wunderschöne Gebirgslandschaft … hätte auch in den Alpen sein können. Kurz vor San Luis ist dann endgültig Schluß mit Lustig … es wir rumpelig. Vorrausgegangene Erdrutsche lassen streckenweise nur noch eine halbe Fahrspur zu. Nach einem langen Fahrtag übernachten wir in San Luis hinter einer Primax-Tankstelle. Ruhig und sicher geschlafen, wollen wir am nächsten Morgen früh los. Vorher ist tanken angesagt … oh je, doppelter Sprit-Verbrauch. Kein Wunder bei diesen Steigungen und der dünnen Luft.

 

Hier geht's zum neuen Fotoalbum 160 Teil 1

 

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Ab San Luis würden wir in der Heimat die Straße Feldweg nennen … hier ist es für viele weitere Kilometer die einzige Straße überhaupt. Die schlimmsten Abschnitte sind jeweils in den Bauerndörfern … hier hat Niemand ein eigenes Fahrzeug und Keiner stört sich an dem schlechten Straßenzustand. Wir rumpeln durch die Dörfer … oft sind die einfachen Häuser rechts und links des Weges zum Anfassen nah. Nicht alle Bewohner sind so freundlich, wie diese junge Frau … sie sind eher zurückhaltend.

 

 

Die wenigen Kilometer auf der Landkarte ziehen sich … steile Abhänge und die einspurige „Straße“ lassen nur eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 15 kmh zu. Dafür bekommen wir das Leben der Bergbauern hautnah mit.

 

 

In die Lagune Huachucocha verlieben wir uns sofort … die Steppen-Landschaft in 3.855m Höhe bietet Platz und Nahrung für Wildpferde und Greifvögel. Wir beobachten, wie die Greifvögel an den Hängen den Aufwind zum Gleiten benutzen. Aus den eher nur hühnergroßen Vögeln erweisen sich riesige Flügelgiganten … halten sie ihre Flügel wie einen Zollstock zusammen geklappt?

 

 

                            (unglaublich, aber Niemand kann mir den Namen von diesem Geier sagen,

                                                      auch im Internet habe ich ihn nicht gefunden) 

 Hier der Name des Geiers .... es ist ein Berg Cara-Cara.

 Vielen Dank an Esther und Hardy,  vielen Dank an Michele und Kudi  ... auf Euch ist Verlaß!!

 

Es wird spürbar kälter … uns und unserem Pummel macht die Höhe heute Nacht Nichts aus. Einsam und ohne jeglichen Verkehr geht es einspurig am nächsten Morgen weiter. Keine Menschenseele scheint hier in den Bergen zu leben. Plötzlich in der Ferne am Straßenrand ein kleines Mädchen … beim Nähern erkennen wir, daß sie Ihren Hut aufhält. Wir haben ein paar Münzen parat … wie lange es dauern wird, um diese in Lebensmittel umsetzen zu können, wissen wir nicht.

 

 

Bis San Marcos ist die Straße nicht besser als ein einspuriger Feld- und Waldweg … nur daß diese streckenweise zu einer Seite an steilen Abhängen liegen. Ab San Marcos gibt es einen gut geteerten Abweg … hinauf zu einem Aussichtspunkt mit Übernachtungsmöglichkeit. Anscheinend nicht für uns. Das erste Hindernis ist ein umgefallener Strommasten … es dauert ca. 3o Minuten, bis man eine Stange gefunden hat, um das 2 Meter runter hängende Kabel hoch halten zu können.

 

 

Wir sind durch … es folgt das zweite Hindernis. Im Flußbett rechts der Straße hängt ein Bagger … tatsächlich ist die halbe Straße in das Flußbett abgerutscht. Wieder müssen wir warten, bis es weitergeht. Drittens … diesmal ist es ein freudiges Ereignis. Ein junges Pärchen hat heute Polterabend. Mitten, auf der einzigen Straße, nimmt man diesen Anlaß zum Feiern. Kapelle Numero 1 ist schon tatkräftig am Musike machen … es wird getanzt und gesungen, während das Brautpaar fleißig Bier ausschenkt. Kapelle No. 1 heizt die Tänzer ein … die Motoren der nicht durchkommenden Fahrzeuge sind inzwischen kalt.

 

 

Auch Kapelle 2 und 3 sind jetzt eingetrudelt… sie wollen Ihre Musikkunst dem jungen Paar ebenfalls vorspielen. Wir spielen nicht mehr mit … drehen um, und landen nach weiteren katastrophalen Kilometern für die Nacht auf einer Primax-Tankstelle. Diesmal in Chavin de Huantar.

Chawin de Huantar ist tatsächlich das letzte Ziel unserer kleinen Rundreise. Das Museum ist bis Dezember 2015 wegen Modellier-Arbeiten geschlossen … somit sind wir am nächsten Morgen die ersten Besucher in der Ruinen-Anlage von Chavin de Huantar. Der erste Eindruck ist eher enttäuschend … Ballspielplätze und Pyramiden haben wir in vielen Ruinenstätten der Mayas bereits gesehen.

 

 

Was uns jedoch sehr beieindruckt … die unterirdischen Gänge eines alten Tempels verbunden einem neuen Tempel. Ein Labyrinth von unzähligen unterirdischen Gängen und Kammern bringt uns das Gruseln nahe. Was sich tatsächlich an diesem Ort vor hunderten von Jahren vor Christi abspielte … ist bis heute unbekannt. Spannend durchstöbern wir die unterirdischen Gänge … stoßen auf den 4,5 Meter hohen Obelisk El Lanzon. Angestrahlt von  künstlichem Licht erscheint uns dieses „Götterbild“ als sehr geheimnisvoll.

 

 

Mit vielen, lohnenden Eindrücken machen wir uns auf den Weg. Die Straße gibt ihr Letztes ... wird bis zum Tunel de Cawish um viele Schlaglöcher schlechter. Am Ende der Strecke steht in den Bergen eine riesige Jesus-Statue … drei Finger streckt sie.

 

 

Auch wir strecken die Finger und schwören uns … diesen letzten Teil der Strecke fahren wir so schnell kein Zweitesmal.

 

Vor unserer „kleinen“ Rundreise hatte es uns in Caraz ganz gut gefallen … hier verbringen wir jetzt nochmals ein paar schöne Tage. 01.10.2015

 

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