Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

Reisebericht 158..........Fotoalbum am Ende des Berichts

Veröffentlicht am 14.09.2015

Peru   Wüstenlandschaft, Ruinen und die Grabstätten von  Sipan

 

 

06.09.2015

Wir verlassen Lobitos … folgen einer Wegbeschreibung zur Panamericana. Die staubige Piste führt uns über die Minenfelder der Ölgesellschaft. Ein Kontrollposten schreibt die Fahrzeugnummer auf … wir dürfen passieren. Die Anfangs einzige Straße entwickelt sich zu einem Spinnennetz. Kein Problem. Ein Minenarbeiter sieht uns … fährt mit seinem Pick-Up ca. 15 km voraus. Der Fahrer freut sich, daß er uns helfen konnte … auch wir haben uns über diesen netten Einsatz sehr gefreut.

 

 

 

Für die Küste haben wir zur Zeit optimales Wetter … tagsüber trocken und heiß, nachts angenehme 20-25 Grad. Wir bleiben noch eine Weile … fahren heute an die Costa bei Colan. Die Strassen sind gut … der letzte Kilometer zur Playa Colan Lodge verläuft über festgefahrene Sandpiste. Der Eigner begrüßt uns in Deutscher Sprache … schließlich hat er vor vielen Jahren in Deutschland studiert. Auch die nächsten Gäste sind aus Deutschland … Eltern besuchen zur Zeit ihre Tochter, die hier in Peru für ein Jahr in der Wasserwirtschaft arbeitet und hilft. Die Lodge ist für Koffer-Reisende eine tolle Bleibe.

 

 

Wir stehen mal wieder `nur` auf dem Parkplatz … bleiben (für 20 US$) eine Nacht. Dafür nutzen wir ungestört vom Auto aus das Internet … laden den neuen Bericht und die Fotos.

Über Internet (I-Overlander) suchen wir nach der nächsten Propangas-Station. In Piura ist das Füllen unserer aus Kolumbien mitgebrachten Gasflasche möglich. Wir finden Costagas in einem Handwerker-Viertel. Sigo gibt die Flasche anonym durch eine Luke in der Mauer ab … 10 Minuten später kommt sie auf dem selben Weg gefüllt wieder zurück. Der zugerufene Preis wird ebenfalls durch die Luke bezahlt … und ab geht die Post, ohne den Mitarbeiter persönlich gesehen zu haben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die weitere Strecke führt uns durch scheinbar unendliche Wüstenlandschaft … diesmal liegen rechts und links der Straße riesige, helle Sanddünen. Auch ein kleiner Sandsturm kommt auf.

 

 

 

Die Bewohner der wenigen, kleinen Dörfer leben ständig mit diesem Wind und Staub. Sie schützen ihre Häuser und Stallungen mit aufgestellten Zäunen, die sie aus Blechen, Plastik und Reisig gebaut haben.

 

 

 

Für uns als durchfahrende Touristen ist die Wüste faszinierend … hier zu leben heißt „Leben um zu Überleben“. Gerne würden wir eine Nacht, versteckt hinter den Dünen, verbringen. Eine gute und feste Abfahrt wäre immer an den Strommasten, die parallel zur Straße verlaufen … möglich. Wir kennen die Auswirkung des Sandsturmes nicht und ... verzichten.

 

 

Verzichten wollen wir nach so langer Zeit jedoch nicht auf ein wenig Kultur. In Lambayeque wollen wir uns das Museo Nacional Tumbas Reales de Sipan anschauen. Das Übernachten auf dem Museums-Parkplatz ist leider nicht mehr erlaubt … wir suchen nach dem Eco-Hostal Mamita-Helmita. Nie im Leben hätten wir geglaubt, am Ortsende dieser so staubigen Stadt, so ein schönes und sauberes Hostal zu finden. Ebenso erstaunt sind wir am nächsten Morgen über das einzigartige und grandiose Museum. Fotografieren innerhalb des Museums ist jedoch strengsten untersagt.

 

 

Was wollen wir uns im Museum eigentlich anschauen?

Als man 1911 auf das berühmte Machu-Pichu gestoßen war, begann man nach frühesten indianischen Kulturen zu suchen. In diesem Zusammenhang wurde hier in der nordperuansichen Region das bislang größte Grab des amerikanischen Kontinents gefunden. Erst 1997 führten blutige Spuren von Plünderungen zu einer intakten Gruft … die Grabstätte des 25-30 jährigen Hohepriesters oder Prinzen Senor de Sipan. Die Grabstätte entpuppte sich als eine der Reichsten, die bis zu diesem Zeitpunkt in Süd-Amerika entdeckt worden war.

 

 

 

Die Funde sind einzigartig ... das Museum ist für uns lohnenswert. Nicht mehr ganz so lohnenswert ist ein anschließender Besuch in der archäologischen Stätte Tucume. Die Funde aus den hier damaligen Pyramiden sind ebenfalls in einem Museum ausgestellt. Die Lehm- und Sandstein-Pyramiden sind durch die Verwitterung nur noch schwer zu erahnen. Wir machen ein Aufstieg zum Mirador … stellen uns bei diesem grandiosen Blick das Leben in und um die damaligen Pyramiden vor.

 

 

 

Für die nächste Nacht fahren wir wieder zurück zum Eco-Hostel. Ups … zum erstenmal auf unserer Amerika-Reise treffen wir Rotel-Tours. Eine nette und lustige Gruppe von 17 Allein-Reisenden und einem Pärchen haben es sich bereits gemütlich gemacht. Die meisten von ihnen haben mit Rotel-Tours schon die ganze Welt bereist. Es kommt zu interessanten Gesprächen. Die längste Unterhaltung haben wir mit dem Pärchen … claro, die Beiden kommen aus Kassel/Espenau.

 

 

Auch die von hier ca. 40km östlich gelegene archäologische Stätte von Sipan wollen wir besuchen. Um dort hin zu kommen, müssen wir erst einmal durch die Stadt Chiclayo. Die Straßen durch die Innenstadt sind laut GPS breite Durchfahrtsstraßen. Wir sind geschockt … jedoch nicht über den vielen und lauten Verkehr. Unglaublich … mitten in der Stadt wird der gesamte Müll entsorgt. Wir sehen, wie der Müll eines Geschäftes, einfach vor der eigenen Haustür entsorgt wird. Ein kleiner Kanal verläuft durch die gesamte Stadt … rechts und links häuft sich die Müll-Entsorgung.

 

 

Bis zur Fundstätte von Sipan wird es wieder sauber. Die Gegend wird landwirtschaftlich intensiv für Zuckerrohranbau genutzt … die Bewässerung erfolgt über einen Stausee. Auch Baumwolle und Reis werden in dieser fruchtbar gemachten Wüstenlandschaft angebaut.

In der archäologischen Ausgrabungsstätte von Sipan bestaunen wir die freigelegten Grabstätten. Nicht daß der verstorbenen Herr von Sipa allein beerdigt wurde … mit im Grab fand man die Überreste von Frauen und Kindern, Diener und auch Tiere mußten zu Ehren des „Hohen Herren“ gleich mit sterben. Weitere Gräber wurden in der Nähe gefunden … hier wurden Priester und Mitbefehlshaber beerdigt, damit sie Herrn von Sipa auch nach dem Tode nahe stehen (liegen) konnten.

 

 

Wir durchlaufen die Ausgrabungstätte mit ihren riesigen Pyramiden … stellen uns die aufwändigen und spannenden Arbeiten der Archäologen vor.

 

 

Die nächsten Tage wollen wir es mit Besichtigungen ruhiger angehen lassen. Wieder durchfahren wir eine gigantische Wüstenlandschaft … wir können uns kaum sattsehen.

 

 

In Puerto Chicama übernachten wir am Dorfende mit Blick auf Strand und Meer.

Nach einem ausgiebigen Einkauf im Tottus-Supermarkt in Trujillo fahren wir endgültig zum Hostal-Garden in Huanchaca. Hier bleiben wir ein paar Tage … beobachten die Fischer, die mit ihren traditionellen Schilfbooten, auch Seepferdchen genannt, täglich zum Fischen über die Wellen reiten.

 

 

Was wir sonst noch in Huanchaca erleben … im nächsten Bericht.

 

 Hier geht´s zum neuen Fotoalbum!

Click
Camera!Click Camera!