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Reisebericht 172..........Fotoalbum am Ende des Berichts(2)

Veröffentlicht am 16.01.2016

Brasilien  von Coroa-Vermelha entlang der Küste bis Rio de Janeiro

 

 

02.01.2016

Coroa-Vermelha … jetzt geht die Party richtig los. Das Lautsprecher-Gedröne am Neujahrstag war nur zur Gehör-Gewöhnung. Heute, am Samstag, stehen drei Fahrzeuge mit eingebauten Mega-Lautsprecher-Anlagen direkt vor uns am Zaun. Zähneknirschend stecken wir unseren Frust weg … stecken uns Stöpsel in die Ohren. Hiermit unseren Dank an Gittygirl … Sie weiß, was man unterwegs gebrauchen kann.

 

 

Auch der schöne Sonnenaufgang am nächsten Morgen kann uns hier nicht mehr halten. Wir bereiten die Abreise vor ... für heute ist eh Regen angesagt.

 

 

Bevor wir diesen Küstenabschnitt bei Seguro wieder verlassen, machen wir einen kleinen Abstecher bis Santa Cruz Cabralia. Unweit von hier befindet sich das Resort Campo Bahia. Dieses Resort wurde zur Fußball-WM 2014 vom DFB als Basisquartier für die Deutsche Nationalmannschaft ausgesucht. Fünf Wochen verbrachte sie hier mit Trainingsspielen und zur Akklimatisierung. Ein schönes Fleckchen. Auch die Nähe des Flughafens in Seguro war wichtig … von hier konnten die Stadien für die Vorrundenspiele schnellstens erreicht werden. Wir können noch heute die „Spuren“ für die Bus-Strecke zum Flughafen erkennen. Kilometerweit sind die Laternenmasten noch immer gestrichen … in schwarz/rot/gold.

 

 

Es wird mal wieder eine heiße Fahrt … 44,6 Grad zeigt das Thermometer im Fahrerhaus an. Auch der Fahrtwind bringt absolut keine Abkühlung.

Dazu kommt der Smoke der vielen Feuer, die die Bauern zum abflämmen des trockenen Grases und des Unterholzes gelegt haben. Auch hier fehlt für diese Jahreszeit der regelmäßige Regen.

 

 

 Wir erreichen den Ferienort Prado … hier gibt es laut Karte zwei Campingplätze. Durch die Einfahrt des ersten Platzes passen wieder mal nur PKW´s … der Zweite Platz des Clube do Brasil ist angeblich für Wohnmobile ausgebucht.

Hm … wir machen noch ein paar Versuche, um irgendwo frei zu stehen, aber so schön ist es hier heute auch wieder nicht. Angesammelter Müll der langen Feiertage … das Meer ist von den nördlichen Winden auch sehr aufgewühlt.

Es fällt uns nicht schwer, ein paar Kilometer zurückzufahren … zwischen den Trucks verbringen wir eine ruhige Nacht. Kaum verlassen wir am nächsten Morgen den Posto … entdecken wir die Abfahrt zu einem wunderschönen See.

 

 

Hier könnten wir bleiben … würde es nicht ringsum aussehen, als hätte ein Transporter von Einweggeschirr gerade seine Ladung verloren. Wir bleiben nicht.

Weiter südlich von Linhares biegen wir auf eine Landstraße ab. Die Landschaft erinnert an die Heimat … schwarz/weiße Kühe, wie in Nord-Friesland, Obst- und Gemüseanbau, wie in Hessen, Granitfelsen, wie im Bayrischen Wald.

 

 

Nur wenige Kilometer weiter erreichen wir die Küste … das Buschland hier und seine Bewohner sind sehr tropisch.

 

Diese Affen unterscheiden sich von den zuletzt Gesehenen. Sie haben weiße Köpfe und die Haarbüschel an den Ohren sind schwarz … Weißkopf-Büschel-Affen.

Die nächsten zwei Tage verbringen wir auf der herrlichen Campingwiese des Clube do Brasil in Mar Azul. Eingerahmt vom tropischen Buschland liegt der Platz direkt am Meer. Die meisten der Camper sind Dauercamper … sie begrüßen uns sehr herzlich.

 

 

Zwei Tage auf so einem angenehmen Platz sind eigentlich zu wenig … die brasilianische Küste ist lang, unser Visa ist kurz.

 

 

Wir fahren über Vitoria … Vitoria ist die Hauptstadt des Bundesstaates Espirito Santo. Die Stadt wurde vor fast 500 Jahren von den Portugiesen gegründet … der gesamte Großraum kommt auf über 1 Millionen Einwohner. Trotz einer höheren Kriminalitäts- und Mordrate (höher als in Sao Paulo oder Rio de Janeiro) liegt die Lebensqualität in dieser Großstadt an vierter Stelle Brasiliens. Bei mehr als 50 Busüberfällen im Jahr ziehen wir eine eigene Pummel-Sight-Seeing-Tour vor. Das Problem sind die engen und überfüllten Sträßchen … Parken in der Nähe von historischen Gebäuden ist für uns unmöglich.

 

 

Wir begnügen uns mit ein paar „Streifschüssen“ … hoffen auf einen guten Rundum-Blick vom Kloster, hoch oben auf einem Granitfelsen gelegen.

Falsch gedacht … auf die 2km lange Brücke, die hinüber nach Vilha Velha führt, um auf den Aussichtspunkt zu gelangen, läßt uns die Zahlstation nicht drauf. Keine Begründung, keine Erklärung … einfach nur „no pasada com vosso caminhao“ (kein Passieren mit Eurem LKW). Schwere, volle Reisebusse … sie wiegen das Doppelte, dürfen durch. Wir wollen keinen Ärger … drehen um und fahren noch einmal durch die ganze Stadt, um über eine zweite Brücke gen Süden zu gelangen.

 

Von hier hätten wir einen schönen Blick auf die Stadt Vitoria und ihre Buchten gehabt.

 

In Setiba finden wir einen geeigneten Campingplatz … Camping e Pousada Costa Mares. Die langgezogenen Bucht liegt windgeschützt … kein Schwell, keine Brandung, keine Strömung. Bei Ebbe können wir kilometerweit im Watt laufen … wir bleiben zwei Tage.

 

 

Unser nächstes Ziel ist Rio de Janeiro. Die knapp 500 Kilometer teilen wir uns für zwei Tagesfahrten auf. Auf der Küstenstraße kommen wir kaum vorwärts. Es ist Samstag und die Brasilianer sind für ihr Familien-Wochenende unterwegs. Wir wechseln auf die BR101 … fahren durch grüne, bergige Landschaft. Gut geschlafen auf einer Tanke geht es die zweite Etappe nochmals an der Küste entlang. Wir fahren eine Bucht nach der anderen ab … halten an wunderschönen Sandstränden. Auf der einen Seite genießen wir es, die Brasilianer froh gelaunt in Wochendstimmung zu beobachten … auf der anderen Seite ist es uns aber viel zu voll.

 

 

 

Wir fahren durch … bis Rio. Unsere Idee ist es, noch vor dem Wochenend-Reiserückverkehr dort anzukommen. Es klappt … für den Nachmittag finden wir zwischen großen Reisebussen an der Avenida-Pasteur einen Parkplatz. Der Platz an der Straße liegt direkt am Zuckerhut … nur wenige Meter bis zur Gondelstation. Wow … jetzt haben wir es geschafft … sind mit unserem Pummel mitten in der zweitgrößten 6-Millionen-Stadt Brasiliens..

Ist diese Stadt nicht eine der Gefährlichsten überhaupt? Ein komisches Gefühl ist es jetzt schon … sollen wir unseren Pummel hier ganz alleine stehen lassen, um Besichtigungen zu machen? Wo wollen wir übernachten … es gibt hier keine Campingplätze?

Den ersten Rundgang mache ich erst einmal allein … laufe zum Yachthafen. Hier treffe ich hunderte von Einheimischen, die auf den Sonnenuntergang warten. Der Blick über die Bucht und im Hintergrund die bekannte Corcovado-Christus-Statue ist von hier besonders schön.

 

 

 

Auch Sigo macht sich nach dem Sonnenuntergang noch einmal auf den Weg … hält Ausschau nach einem freien Parkplatz gegenüber der nahegelegenen Militärstation. Aussichtslos … das kann am heutigen Sonntagabend noch lange dauern. Wir brechen auf … fahren die Promenade an der Copacabana ab. Wow … ist hier was los. Auf der Strandseite viele kleine Snackbars, Verkaufsstände und Straßenkünstler … auf der Gegenüberseite gut besuchte Restaurants, Hochhäuser in vollem Lichterglanz. Wir fühlen uns wie auf dem Strip nach Las Vegas versetzt.

Gut, daß noch so viel Verkehr ist … so kommen wir nur schrittweise vorwärts und können die Atmosphäre gut miterleben. Auch hier ist es für uns unmöglich, einen Parkplatz zu bekommen.

Wir schlängeln uns durch bis zur nahegelegenen Lagune. Die Lagune liegt mitten in der Stadt … nur wenige Häuserblocks hinter der Copacabana. Wir haben Glück … unser Warten hat sich gelohnt. An der Lagune liegt ein großer Sport- und Freizeitpark mit großem Parkplatz. Einige Besucher haben sich inzwischen ausgejoggt … wir haben freie Parkplatz-Auswahl. Mit einem verspätetem „Sundowner“ und gefüllten Crepes genießen wir diesen herrlichen Ausblick … 50 Meter von unserem Stellplatz.

 

 

 

Der Parkplatz ist für die nächsten drei Tage unser „ZuHause“ … tagsüber ist er bewacht, wenig besucht und kostet nur 5 US$. Wir fühlen uns sicher … machen unsere Besichtigungen zu Fuss oder mit Taxis.

Mit der Zahnrad-Bahn lassen wir uns durch dichten Dschungel hinauf zur Corcovado Christus-Statue bringen. Die zweistündige Wartezeit für die Auffahrt hat sich gelohnt. Trotz Regenwolken erleben wir eine tolle Aussicht auf die Großstadt Rio de Janeiro und ihren berühmten „Zuckerhut“.

 

 

Auch der ausgefallene Bau des Museu do Mar an der Pier Oscar Weinschenk gefällt uns sehr gut … das Gebäude ist in Form eines Wal-Skeletts gebaut und wird mit sehr viel Solar-Power betrieben.

 

 

Hier gegenüber, am Praca Maura, können wir zum erstenmal einen Hinweis auf die im Sommer stattfindenden Olympischen Spiele 2016 erkennen.

 

 

Bis zur Olympiade ist es noch eine weiter Weg für Rio. Baustellen, die zur Fußball-WM nicht fertig waren … werden es auch nicht bis zur Sommer Olympiade. Da sind wir uns ziemlich sicher.

 

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Aber jetzt ist in Rio de Janeiro erst einmal der Carneval angesagt. Nachts beobachten wir auf unserem Parkplatz eine trainierende Mannschaft. Wirklich … zwischen 1 und 3 Uhr morgens ist ein Männerteam vor unserem Wohnmobil am trainieren … auch ohne Kostüme ist es für uns eine tolle Show. Für diese kreativen, tänzerischen Vorführungen entschuldigen wir jede Uhrzeit.

 

 

Für die Teams ist es der Endspurt nach einem ganzen Jahr. … die Teilnahme am Finale der Parade ist hoch dotiert.

Wir sind für den Carneval drei Wochen zu früh in Rio … Hotels und Tickets für die Parade sind eh längst ausgebucht.

Wir wollen aber nicht so ganz verzichten … planen eine Abendvorstellung in der Plataforma I.

Da wir keine Vorbuchung haben, suchen wir die Räumlichkeiten am Vormittag schon einmal auf. Es liegt nur 1,5 km vom Stellplatz entfernt … zu Fuß schnell erreicht. Hm … die „Bude“ hat zu … kein Hinweis auf eine Abendshow. Wir fragen den Taxifahrer gegenüber, wir fragen den Kiosk-Besitzer nebenan. Sie Beide bestätigen uns, daß es jeden Abend eine Vorführung gibt. Am besten sollten wir erst nach 21.00 Uhr wiederkommen. Punkt 21.00 Uhr sind wir zurück … die Bilheteria hat auf und wir haben als die ersten Besucher freie Sitz-Auswahl. Wir lassen uns vom Kellner ein paar kalte Bierchen an den besten Platz bringen … erleben eine Super-Show mit Sambatänzen, Live-Musik und Wahnsinns- Kostümen und Figuren.

 

                                                       Bilder von der Show ... Vorhang anklicken!!!

 

Die Großstadt Rio de Janeiro hat uns sehr gut gefallen. Die Stadt hat mit Ihren Bergen, Buchten und Stränden eine einzigartige Lage. Von den vielen Favelas haben wir uns fern gehalten, von A nach B sind wir im Taxi gefahren, nur an gut besuchten touristischen Plätzen sind wir zu Fuß gegangen …. wir haben uns jederzeit sicher gefühlt. Rio, „die schönst gelegene Stadt der Welt“ wird Jahr für Jahr von Millionen Touristen besucht … wir sind froh, daß wir diese Gelegenheit hatten. 13.01.2016