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Reisebericht 171..........Fotoalbum am Ende des Berichts

Veröffentlicht am 02.01.2016

Brasilien   Entlang der Küste von Salvador bis Porto Seguro

 

 

23.12.2015

Mit dem neuen Blinker-Relais fahren wir sicher auf der vierspurigen Rodovia in Richtung Salvador. „Neues Blinker-Relais … wieso das denn?“

Kurz vor unserem gestrigen Übernachtungsstopp fällt unser Blinker aus. Wir fragen den Tankstellen-Manager nach einer Auto-Elektrik-Werkstatt … no, no, … nao aqui! Schlecht für uns … ausgerechnet morgen müssen wir auf der Autobahn fahren.

Es dauert keine 20 Minuten … der Manager schickt uns einen Auto-Elektriker, der uns das Teil besorgen kann. 70km hin, 70km zurück … um 20.30 Uhr bekommen wir das richtige Teil prompt geliefert. Es funktioniert … bei Bier und Hot-Dogs (was Besseres gab es in der Lanchoneta nicht) verbringen wir gemeinsam den Feierabend. Wortweise übersetzen wir auf unserem I-Pad … es wird eine lange, lustige Unterhaltung.

 

 

Nördlich von Salvador erreichen wir den Camping Ecologico in Stella Mares. Der Name Ecologico ist nicht der passende Name für diesen Platz … zum Glück haben wir unsere eigenen Sanis an Bord. Der Platz liegt zwar direkt am Meer … ist aber aus Sicherheitsgründen ringsum zugemauert. Wir sind dennoch zufrieden … haben einen ruhigen Platz mit gutem Internet. Was wollen wir mehr an Weihnachten?

Am Nachmittag gesellen sich sogar Rina und Pio aus Italien mit ihrem WoMo zu uns. So schlecht kann es hier doch nicht sein.

Wir bleiben drei Tage … verbringen unsere ruhigsten Weihnachten mit skypen rund um den Globus, Strandspaziergängen und Strandbeobachtungen.

 

 

 

Natürlich machen wir auch einen Ausflug in die „schwärzeste Stadt“ Brasiliens … Salvador. Salvador ist mit mehr als 3 Millionen Bewohnern gleichzeitig die Hauptstadt des Bundesstaates Bahia ... 70 Prozent der Bewohner sind Afro-Brasilianer. Als drittgrößte Hafen- und Industriestadt gibt es nicht nur das reizvolle Zentrum Pelourinho … die Peripherie der Ghettos (Favelas) nimmt einen großen Teil der Stadt in Anspruch. Die Menschen leben hier in schlimmen Verhältnissen.

 

 

Bevor wir uns auf den Weg machen, gibt man uns auf dem Campingplatz ein paar Warnungen mit auf den Weg.

Wir fahren mit dem Bus … in Itapoa müssen wir noch einmal umsteigen. Außer einem Drogen-Junkie, der mit seinem aggressiven Verhalten im Bus für Panik sorgt … läuft Alles super. Am Historischen Zentrum (Praca da Se) steigen wir aus … sind unter vielen Touristen. Wir laufen auf den originalen Pflastersteinen durch den denkmalgeschützen Stadtteil Pelourinho. Hier stehen die bunt aufgepeppten Kolonialbauten, Regierungsgebäude, Museen und Kirchen.

 

 

 

In früheren Jahren lebten in diesem Stadtteil Mittel- und Oberschicht … bevor sie die Moderne an die Strände zog. Dem hübschen Pelourinho drohte der Verfall … der Ortsteil wurde zu einem kriminellen Ghetto. Erst 1985 verhinderte die UNESCO den endgültigen Untergang … leider nur in diesem direkten Centro.

 

 

Ich muß heute mein Versprechen einhalten „Keine Kirchen-Besichtigung von innen“. Somit verzichten wir auf den Besuch der Igreja de Sao Francisco mit ihren aufwendigen Blattgold-Verzierungen.

Wir laufen in die Unterstadt. Ein Geschäftsmann warnt uns, nicht durch die nächste Straße zu gehen … die Straße sei zu gefährlich.

Bevor wir uns zurück zur Bushaltestelle begeben, stillen wir unseren Hunger in einem Self-Service-Restaurant. Egal was man auf den Teller füllt … das Essen wird nach Gewicht bezahlt (Tellergewicht wird natürlich abgezogen).

 

 

Trotz aller Warnungen haben wir uns nicht unwohl gefühlt … im Gegenteil. Wir haben die gute Laune, die Musik- und Tanzvorführungen der Brasilianer genossen.

 

 

Leicht durchgeschwitzt kommen wir am späten Nachmittag wieder wohl behalten auf dem Campingplatz an … neugierige Weißbüschel-Äffchen begrüßen uns. Ihre büschelartigen weißen Haare kommen an den Ohren herausgewachsen, der Schwanz ist gestreift und sie sind flink wie ein Wiesel.

 

 

Vier Tage sind genug in Stella Mares … auch wenn die Gesellschaft von Rina und Pio sehr angenehm ist. Wir packen unsere sieben Sachen zusammen und nehmen die nächste Route in Angriff. Es gibt keine Gravelroad, keine Löcher im Straßenbelag, keine tiefen Spurrillen im Teer … nein, diesmal gibt es unmöglich viele Topes, die alle paar hundert Meter quer über die Straße auftauchen und uns des Öfteren zu einer Vollbremsung zwingen. Wir passieren kleinere Ortschaften … hier gibt es keine Ghettos, das ganze Dorf gleicht einer Favelas. Irgendwie hatten wir uns die Städte Brasiliens doch zivilisierter und sauberer vorgestellt.

 

 

In der quirligen Hafenstadt Valenca übernachten wir am Ortsrand an einer Tankstelle. Wir passieren kilometerlange, weiße Sandstrände … leider finden wir hier für uns und unseren Pummel keinen geeigneten Stellplatz.

Am zweiten Abend erreichen wir Ilheus … ebenfalls eine Hafenstadt. In dieser Stadt stinkt es vor Dreck … die Bewohner genießen ihren Feierabend vor ihren eigenen Müllhaufen. Da es schon ziemlich spät ist, wir auf keinen Fall weiterfahren möchten … bevorzugen wir für 5 US$ einen Bezahlplatz hinter einer Tankstelle. Nach einer angenehmen Dusche fühlen wir uns für die kommende Nacht sehr wohl.

Der dritte Fahrtag führt uns entlang der sogenannten Kakao-Route. Tatsächlich ändert sich für uns die Landschaft … saubere Farmen, Kaffee- und Kakao-Plantagen bestimmen das Bild.

 

 

Wir decken uns mit leckeren Kakao-Pralinen ein … jetzt wissen wir endlich, was wir Weihnachten vermißt haben.

Den Jahreswechsel wollen wir sicherlich nicht an einer Tanke verbringen. Bei Porto Seguro gibt es wohl mehrere Campingplätze … die fahren wir jetzt an. Auf den letzten Kilometern nach Porto Seguro überholen uns schon wie bekloppt unglaublich viele Autos.

In der Stadt selbst ist zwei Tage vor Silvester kaum noch ein Durchkommen. Wir haben das Gefühl … alle Brasilianer wollen hier den Jahreswechsel verbringen. Ob wir hier richtig sind? Nach gut einer Stunde haben wir die Stadt im Schritttempo durchquert … wir finden einen leeren, (ich schreibe es nochmal ... einen leeren Campingplatz direkt am Strand).

 

 

Der Platz ist neu …. wir sind glücklich, der Manager ist glücklich. Wir lassen uns „häuslich“ nieder. Super Internet, Strom, Trinkwasser, Dusche … das Alles für 10 $ die Nacht. Der Platz bleibt nicht lange leer … einen Tag vor Silvester ist auch hier jeder freie Quadratmeter mit kleinen Zelten und parkenden Autos belegt. BBQ-Düfte aus allen Richtungen, Musik aus riesigen Lautsprechern, es wird nicht viel getrunken … die Menschen sind einfach nur fröhlich.

 

 

Wir laufen 1,5 km in den Ort Coroa Vermelha … kaum ein Fleckchen der wunderschönen, weißen Sandstrände ist nicht von feiernden Brasilianern belegt.

 

 

 

Hier, in Coroa Vermelha, lebt eine größere indegene Gemeinschaft, deren Ureinwohner von den Stämmen der Pataxo-Indianer abstammen. Sie kleiden sich tatsächlich in ihren traditionellen Bast-Röcken … verkaufen ihre Produkte und Andenken an die Touristen.

 

 

 

Zurück auf unserem Campingplatz … die Silvesternacht verläuft relativ ruhig. Diesmal duftet es auch von unserer BBQ-Platte … in der Nacht schauen wir uns in der Ferne die Feuerwerke an.

                                                                Wir stoßen mit Euch an...

                               Feliz Ano Novo!

 

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 02.01.2016