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Reisebericht 170..........Fotoalbum am Ende des Berichts

Veröffentlicht am 23.12.2015

Brasilien  die National-Parks  Chapada dos Veadeiros  und  Chapada Diamantina

 

13.12.2015

Jugendherberge Brasilia … wir sitzen gerade im Pummel als draußen Jemand ruft „Hallo...Keiner zu Hause?“ Total überrascht … wir können kaum glauben, daß sich um diese Jahreszeit andere Overlander hierhin verirren. Es sind Greti und Norbert … die Beiden Deutsch-Canadier aus Vancouver mit ihrem Camper-Van. Mann oh Mann, sind die Beiden nett … alle Vier freuen wir uns, daß wir Deutsch mit einander sprechen können. (Nebenbei ... die Beiden sprechen perfekt englisch, spanisch und portugiesisch)

Claro … Greti und Manfred verzichten vorerst auf ihre Stadt-Besichtigung, wir hängen einen Tag dran.

 

 

Am liebsten würden wir noch ein paar Tage zusammen bleiben … der blaue Van muß in die Werkstatt, bei uns läuft die Zeit. Brasilien ist so groß und von unseren drei Monaten Visum ist Einer schon um!

In Brasila drehen wir nochmals eine Ehrenrunde. Am Stadtrand kaufen wir eine neue Gasflasche … in Brasilien bekommt man eine Gasflasche nur mit einer eigenen Steuernummer aufgefüllt. Bevor wir irgendwelche Glimmzüge machen, am Ende unseren Kühlschrank nicht laufen lassen können (über Gas kühlt er halt bei dieser Hitze am Besten) … investieren wir in eine Neue.

Dann geht unsere Fahrt gen Norden weiter … zum National-Park Chapada dos Veadeiros.

 

 

Alto Paraiso de Goias ist Ausgangspunkt für die „touristischen Attraktionen“ in und außerhalb des Parques. „Camping“ steht fast an jedem Hippi-Vorgärtchen … die Stellflächen gerademal groß genug für ein Zeltchen.

Wir sind hartnäckig … auf dem Weg zum Parkeingang in Sao Jorge finden wir den herrlichen Platz Pacha Mama . Hier haben sich die jungen Besitzer voll auf Camper eingestellt. Saubere Sanis, Strom, eine Außenküche … und supernette Eigner, die uns mit vielen Infos versorgen.

Gleich am nächsten Morgen bin ich schon vor Sonnenaufgang auf dem riesigen Busch-Grundstück unterwegs.

 

 

 

Meine Entdeckungen … einzigartig. Die Socken über die Hosenbeine gezogen schleiche ich mich durch das noch feuchte, hohe Gras. Ich folge dem Gekrächtze der Tukane. Tatsächlich kommen sie in Familien- Scharen angeflogen … landen nach und nach auf den vor mir stehenden Palmen. Insgesamt 12, in Worten Zwölf Tukane sehe zur gleichen Zeit an diesem herrlichen Morgen … so Viele haben selbst die Bewohner dieses Buschlandes noch nie hier gesehen.

 

 

 

Zwei Stunden später ist es schon wieder heiß … sehr heiß. Wir machen mit unserem Pummel eine Tour … die Einzige. Das Vale de Lua (Tal des Mondes) liegt außerhalb des Parks und ist über 10km Gravelroad gut zu erreichen. Die letzten 1,5 km wandern wir zur einzigartigen Mondlandschaft des Rio Raizama. Der Fluß führt zur Zeit sehr wenig Wasser … aber die Gewalt des Flußes können wir in den bizarren Auswaschungen des Gesteins gut nachvollziehen.

 

 

 

Ein größerer Pool mit Kiesbett lädt sogar zum Baden ein. Unsere Badesachen liegen jedoch im Auto … wir beobachten die Schmetterlinge.

 

 

Wir könnten noch Wochen mit Wanderungen in diesem Gebiet verbringen … wir fahren nach zwei Tagen wieder weiter. Bis zur Küste sind es Luftlinie noch mehr als tausend Kilometer. Obwohl wir den ganzen Tag fahren … immer wieder gibt es Strecken, auf denen wir nur langsam vorwärts kommen.

 

 

Auf der BR242 geht es dann wieder zügiger weiter … wir passieren nur sehr wenige, kleinere Ortschaften. Hier in der Mitte (noch Norden) des Landes ist unter den Menschen die afrikanische Abstammung zu erkennen. Als Sklaven wurden sie zu Kolonialzeit von den Portugiesen hierher gebracht … mußten in den Zuckerrohr-Feldern die Knochenarbeiten machen. Heute leben sie in kleineren Gemeinden ... haben ihre eigenen Farmen.

 

 

Wir durchfahren Gegenden … ohne die grünen Büsche und Bäume könnte man meinen, wir seien im Monument-Valley. Am dritten Tag erreichen wir die Gegend vom Parque -Nacional Chapada-Diamantina. Nördlich vom Park machen wir über die BR122 unseren ersten Abstecher zu den Grotten Pratihnha und Azul… die letzten sieben Kilometer führen uns auf staubiger Piste durch den Bush. Es sind Sommerferien in Brasilien ... der Badesee und die beiden Grotten sind gut besucht.

 

 

Auch wir besichtigen die zwei Höhlen … erfrischen uns in dem kristallklaren Wasser, welches aus dem unterirdischen Fluß durch die Grotte Pratihnha kommt.

 

 

 

Ein Übernachten auf dem Parkplatz-Gelände wird uns leider nicht erlaubt. Wir fahren zurück auf die BR242 … einen Tankstellen-Platz gibt es spätestens nach 100 Kilometern. Die Strecke wird bergiger … die Aussicht am frühen Abend immer schöner. An einer ausgedienten Tankstelle machen wir halt … erleben einen einzigartigen Blick auf die „Monuments“. Hier läßt es sich ruhig übernachten S 12.46150° W 41.46822°.

 

 

Die bunte Stadt Lencois ist Ausgangspunkt für noch mehr Grotten und Wasserfälle. Auch hierhin machen wir einen Abstecher … in der Karte ist ein Campingsymbol eingezeichnet. Die Stadt macht einen sehr sympathischen Eindruck auf uns … allerdings werden die gepflasterten Gässchen immer enger.

 

 

 

Den Campingplatz suchen wir erst einmal zu Fuß auf … claro, die Einfahrt ist höchstens mal für PKW´s geeignet.

Zur riesigen Fläche des National-Parks Diamantina gehört auch ein Feuchtgebiet … das Pantanal Marimbus. Mehrere Flüsse kommen hier zusammen … Flora und Fauna sind üppig, im Flußbett tummeln sich die lustigen Wildschweine.

 

 

Erneut ein „kleiner Abstecher“ … diesmal sind es ca. 60km, die wir auch wieder zurückfahren werden.

An einem Kiosk an der Hauptstrasse finden wir einen Hinweis für einen Campingplatz. Wir melden uns an … bekommen den Schlüssel für das Tor. Hm … eigentlich brauchen wir den Schlüssel doch gar nicht. Der Besitzer meint „wir seien in der Nacht allein auf dem Grundstück und im Falle eines Buschbrandes oder einer Regenflut sollten wir den Schlüssel an uns nehmen“.

Auf enger Piste fahren wir die 3,5 km hinunter zum Fluß. Der Campingplatz ist basic aber wunderschön gelegen unter Schatten spendenden Bäumen.

 

 

 

Zwei Tage und drei Nächte verweilen wir an diesem ruhigen Fleckchen. Wir haben einen Gast … eine bush-rat hat sich im Fahrerhaus einquartiert. Sigo will am dritten Morgen los. Ich nicht … „nicht erst, bis wir das Monster gefangen haben.“ Wir nehmen alle losen Teile raus … finden immer mehr Mauseküttel. Jetzt nimmt Sigo mein Rückenpolster hoch und schreit „hier ist sie“!!! Noch bevor die Maus abhauen und sich verkriechen kann, hat Sigo sie in der linken Hand und schmeißt sie direkt an meinem Kopf entlang in die Freiheit. Die Maus weiß im ersten Moment nicht, in welche Richtung sie laufen soll. Ein dickes Biest … 20 cm war sie schon lang.

Wir brechen auf … diesmal ohne quietschenden Nebengeräusche.

 

Noch ca. 400km bis zur Atlantikküste … wir stoppen an einer Grotte, die als Wallfahrtsort auserkoren ist. Ein wenig unheimlich ist mir beim Betreten der Grotte schon. Aus der Tiefe kommt uns ein muffiger Geruch entgegen … das Loch in der 20m hohen Felsdecke über uns ist auch nicht wirklich einladend.

 

 

 

Die nächsten Kilometer führen uns durch eine öde, trockene Landschaft. Irgendwo mittendrin taucht dieser Monolith auf.

 

 

Noch einmal übernachten wir an einer Tanke … bevor wir morgen die ersehnte Küste bei Salvador erreichen werden.

Wo, wie und ob auf einem Campingplatz, wir Weihnachten verbringen werden … können wir erst nach Weihnachten berichten!

 

In diesem Sinne

wünschen

 wir Euch Allen

ein friedliches und

frohes Weihnachtsfest,

einen guten Rutsch, viel Erfolg

im Jahr Zweitausendundsechzehn.

 

 

 

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