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Reisebericht 148..........Fotoalbum am Ende des Berichts

Veröffentlicht am 13.06.2015

Colombia   San Agustin, San Rose de Isnos, Termales Aguatibia, Popayan

 

06.06.2015

Der Regen nimmt seit ein paar Tagen zu … immer wieder kommt es zu Erdrutschen. Im nördlichen Teil Kolumbiens sind vor wenigen Wochen ganze Häuserreihen weggespült. Wir haben Glück … bisher sind es nur kleine Hindernisse.

 

Inzwischen stehen wir auf dem Campground Gamcelat bei San Agustin. Außer uns zelten hier übers Wochenende auch eine Studentengruppe aus Popayan. Sie sind die weite und nicht einfache Strecke in einem Chiva-Bus hierher gekommen. Diese Busse sind fahrende Kunstwerke … bis zu 60 Jahre alt. Die Aufbauten sind meist aus Holz gefertigt … auch hat jede hölzerne Querbank ihren eigenen Einstieg. Wir können mit der lustigen Truppe zu unserem ersten Ausflugsziel mitfahren.

 

 

 

Hier, in San Agustin, wollen wir die Hinterlassenschaften eines geheimnisvollen Volkes aufsuchen. Am Parque Arqueologico kaufen wir uns einen „Eintritts-Passport“ … gültig für zwei Tage und mehrere Ausgrabungsstätten in und um San Agustin.

Erst vor gut 200 Jahren wurden die ersten Statuen und Skulpturen dieses längst vergessenen Volkes gefunden. Inzwischen sind es einige hunderte Statuen … einige davon können wir auf den heute wichtigsten archäologischen Stätten Süd-Amerikas besichtigen. Die Statuen, meist menschenähnliche Gestalten mit überdimensionalen Köpfen, wurden aus abgelagertem Vulkangestein herausgeschlagen ... zu Ehren der Toten. Auch viele der großen Gräber selbst und die Grababdeckungen wurden aus dem festen Material mit einfachen Werkzeugen herausgearbeitet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir nutzen die zwei Tage … besuchen auch den 25 km entfernten Parque Alto de los Idolos. Wir könnten uns noch viel mehr von den Ausgrabungen ansehen … allein in den hervorragend gepflegten Anlagen, mitten im dichten Nebelwald, zu laufen … ist einfach ein schönes Erlebnis.

 

 

 

 Nach unserem dreitägigen Besuch in San Agustin wollen wir die schlechte, unbefestigte Strecke (50 von 120km) über die Zentral-Kordilleren nach Popayan fahren. Dieses Gebiet ist eines der gefährlichsten Gegenden … nicht gänzlich unter staatlicher Kontrolle. Die Guerillas sind hier immer noch aktiv … letztes schweres Bombenattentat auf eine Polizeidienststelle war vor drei Jahren … 8 Tote und viele, viele Verletzte. Wir fragten z.B. vor ein paar Tagen unseren Cowboy in der 250km entfernten Wüste, ob er denn in diese Gegend fahren würde. Seine Antwort war „no...nunca“. Fragen wir die jungen Studenten aus Popayan, fragen sie uns: „por què el no? … warum denn nicht?“.

Wir machen uns auf den Weg. Noch bevor wir die unbefestigte Straße erreichen, macht es peng. Nein, kein Bombenattentat … ein Plattfuß.

 

 

Gut, daß es noch hier passiert ist … innerhalb einer Stunde hat Sigo mit ein paar technischen Hilfen das Rad gewechselt. 150 kg wollen bewegt werden … ich mache nur Handreichungen. Eines ist klar … mit einem defekten Reserverad werden wir die ungewisse Strecke nicht in Kauf nehmen. Wir fahren zurück nach San Agustin … lassen das Reserverad fixen. Mann staunt nicht schlecht, daß wir einen Ersatzschlauch dabei haben. In einer halben Stunde ist auch das Reserverad wieder in Ordnung. Satte vier Dollar verlangt der Boss dafür … so wenig Arbeitslohn können wir ihm wirklich nicht geben.

 

 

Mit einem guten Gefühl machen wir uns erneut auf den Weg. Zum zweiten Mal sind wir in San Jose de Isnos … diesmal lassen wir den Tank voll machen. Auch hier meint der Tankwart … die Straße sei „bueno“.

Vielleicht ist der Tankwart mal mit seinem Moped die ersten 10 km gefahren … aber weiter auf keinen Fall. Für uns war die Fahrt ziemlich unangenehm … mit jedem Kilometer weiter haben sich auch die Schlaglöcher erhöht. Unser Pummel hat keine Sprungfedern (Stoßdämpfer) … die viele Kurverei um die Löcher hat uns fast seekrank gemacht. Spaß beiseite … trotz Regen und schmierigen, teils engen 50km Holperstraße sassen wir am Abend im 38 Grad warmen Thermalbad Aguatibia. Hier haben wir auch ... ringsrum umgeben von grünen Bergen ... wunderbar und ruhig übernachtet.

 

 

 

In Popayan fahren wir direkt zu GoodYear … tatsächlich haben sie unsere Reifengröße samt Schlauch vorrätig. Für weniger als 800 US$ bekommt unser Pummel innerhalb von drei Stunden zwei neue Hinterräder. Mehr als zufrieden fahren wir 5km weiter ... zum Eco Parque Rayos del Sol. Hier warten bereits Sidonie und Vincent (die Beiden waren mit in unserer Panama-Kolumbien-Clique) auf uns. Auch Gil, dem wir seit Costa Rica immer wieder begegnen, steht hier auf dem Platz. Gut, daß heute der Rotwein mal wieder günstig war … es wird ein nettes Wiedersehen.

 

 

Mit dem Bus fahren wir ins Centro der 265.000 Einwohner großen Stadt Popayan.

 


Die gut erhaltene Kolonialstadt wurde wie viele andere Städte nicht von Erdbeben verschont … innerhalb weniger Sekunden wurde die spanische Architektur mit ihren imposanten Kirchen und Klöstern im Jahre 1983 vernichtet. Zwanzig Jahre hat der Wiederaufbau gedauert … alle Kirchen befinden sich heute wieder im Originalzustand. Tja … für die Kirchen und seine Priester haben die armen Gläubigen schon immer viel gespendet. So auch vor 300 Jahren für die kleine, berühmte Brücke Puente de la Custodia. Nur über diese Brücke war es den Priestern erlaubt, ihren Segen in die Elendsviertel zu bringen.

 

 

Popayan … hier sind nicht nur die meisten kolumbianischen „Hellen Köpfe“ (Politiker) zur Universität gegangen... Kolumbien, bzw. Popayan ist auch bekannt für seine Schönheits-Chirurgen. Wir amüsieren uns über die Botox- und Silicongeschädigten. Silicon scheint hier sehr billig zu sein … unglaublich, wieviel hier davon implantiert wird.

 

 

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