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Reisebericht 167..........Fotoalbum am Ende des Berichts

Veröffentlicht am 24.11.2015

Brasilien   Die ersten tausend Kilometer auf der Interoceanica durch das südliche  Amazonas-Tiefland

 

19.11.2015

Wir erreichen die Grenzstadt Inapari. Mit den letzten Soles wollen wir den Tank noch einmal voll machen. Nachdem wir unser sauber geregnetes Auto durch die rote Matsche zur Zapfsäule gefahren haben, meint der Tankwart „no diesel hoy“. Hm … wir fahren wieder durch die Knätsche in Richtung Straße. Plötzlich besinnt sich der Kumpel … „wenn wir mit Diesel aus den Eimern zufrieden sind, kann er uns 20 Gallonen abzwacken“.

Mit unserem australischen Giggle-Giggle sind die knapp 80 Liter schnell im Tank.

 

Die Abwicklung an der Grenze geht ganz unkompliziert … 10 Minuten, um unsere Pässe in Peru ausstempeln zu lassen, eine halbe Stunde warten auf den zuständigen Beamten (Mittagspause), 10 Minuten für Auto in Peru austragen lassen, 10 Minuten für die persönliche Einreise in Brasilien. Das war´s. Keine Fahrzeugkontrolle ... die wissen noch nicht einmal, wie „gut“ unser Pummel heute aussieht.

 

 

Wenn wir das gewußt hätten, hätten wir vorher noch frisches peruanisches Obst und Gemüse gekauft.

 

Die Interoceanica ist nicht so neu und gut, wie sie uns beschrieben wurde … mit Schnitt 30kmh umfahren wir die riesigen Schlaglöcher.

 

 

Für die erste Nacht holpern wir uns noch ca. 100km bis zu den Balnearios Kumaruano durch. Wow, ist das schön hier. Ein super,  sauberes Schwimmbad, zwei kleine Bade-Seen, eine angenehme, kalte (eher doch warme) Dusche und eine wunderbar nette Familie … heißen uns willkommen. Für sie sind wir die ersten, deutschen Reisenden auf ihrem Platz … Pummel bekommt ein besonders sonniges Plätzchen.

Hier würden wir gerne ein paar Tage bleiben … wären da nicht um 7.30 Uhr schon 49 Grad Celsius auf dem Thermometer.

 

 

Unser Kühlschrank läuft auf Hochtouren … die Butter ist dennoch am Laufen. Wir brechen auf … hoffen, daß der Fahrtwind ein wenig Abkühlung bringt. Daraus wird Nichts … auch die nächsten 100km ist die Straße streckenweise sehr schlecht. Bei diesem Zick-Zack-Kurs um die Löcher kommt einfach kein Windchen auf.

Wir genießen die neue Umgebung … was wir sehen sind keine Indianer mit Blasrohren, die halbnackt durch den Dschungel ziehen. Nein … unendlich gerodetes, grünes Weideland, riesige Rinderfarmen und vor Allem … KEIN MÜLL!

 

 

Mit dem Bau der Straße hat die massive Rodung des dichten Urwaldes entlang dieser Strecke begonnen. Noch zu Beginn der 70ger Jahre konnte hier im südlichen Teil des Amazonas-Dschungels … Kautschuk gesammelt werden. Heute nehmen die Siedler mehr und mehr Land für Ackerbau und Viehzucht in Anspruch. Vieles erinnert uns an den tropischen Norden von Australien.

 

 

 

 

Die nächste Nacht verbringen wir auf einem großen Parkplatz einer Tankstelle. Sogar Duschen sind vorhanden. Das ist an diesen Plätzen üblich … am späten Abend treffen noch einige Trucks ein. Egal wie spät es wird … selbst in der Nacht wird noch in der Truck-outdoor-Küche gekocht.

 

 

 

Kurz vor Abuna müssen wir den breiten Amazonas-Zufluß Rio Madeira mit der Fähre passieren. Die Abwicklung ist easy … nach ca. eineinhalb Stunden sind wir auf der anderen Flußseite.

 

 

Endlich, nach  ca. 200km wird die Straße tatsächlich besser bis gut … ab jetzt machen wir Kilometer. Hier stehen auch gleich die ersten Radarfallen … das letzte Mal gesehen in den USA. Na ja, bei uns blitzt es nicht … so schnell sind wir auch wieder nicht.

 

Brasilien ist groß … seit Tagen die gleiche Landschaft. Da es immer öfter regnet, wollen wir die Strecke mit den vielen Flußarmen so schnell wie uns möglich … abfahren. Bei Dauerregen kann es auch mal zu Überflutungen kommen.

 

 

 

Wir erreichen Porto Velho … dort fahren wir gleich das riesige Shopping-Center an. Der Parkplatzwächter eskortiert uns mit seinem Motorrad auf einen großen, geeigneten Stellplatz … nach Rücksprache mit dem Chefe dürfen wir hier sogar übernachten.

Im klimatisierten Shopping-Center bekommen wir fast einen Kälteschock. Nach Lebensmitteln und kalten Getränken suchen wir hier allerdings vergeblich... dafür schmecken der erste, heiße brasilianischer Kaffee und ein Stück Kokos-Kuchen besonders lecker. Keiner der vielen Geld-Automaten akzeptiert unsere Kreditkarte … zum Glück gibt es in der zweiten Etage eine Wechselstube.

 

Die Stadt liegt am Sonntag-Vormittag noch im Tiefschlaf … ein Lebensmittel-Supermarkt hat schon geöffnet.

Wir besuchen das Eisenbahn-Museum … gelegen am Ufer des Rio Madeira. Nach dem vielen Regen ist der Rio Madeira rotbraun wie die Erde … nicht sehr einladend für eine Flußfahrt.

Aus Gold- und Kautschuk-Zeiten sind hier auf den alten Gleisen ein paar alte Loks abgestellt. Im Wagenschuppen findet ein kleiner lokaler Markt statt.

 

 

 

Die Schwüle und die stechend heißen Temperaturen sind die Gleichen … wir wollen unbedingt noch ein paar Kilometer gen Süden fahren. Unsere Rechnung geht auf. Seit zwei Tagen hat es nicht mehr geregnet … die Luftfeuchtigkeit ist etwas angenehmer. Was uns besonders wundert … es gibt nur sehr, sehr wenige Moskitos. An den Abenden haben wir sogar den Fliegenschutz auf … um ein Grad Abkühlung ins Pummel-Innere zu bekommen.

In den ersten fünf Tagen in Brasilien sind wir mehr als 1.000 Kilometer gefahren … das hat Nichts mehr mit Bummeln zu tun. Wir sind inzwischen auf der Rancho Grande Ecolodge in Caucaulandia angekommen. Hier sind wir in allerbester Gesellschaft …. bleiben mindesten wenn nicht noch länger.

 

 

 

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