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Reisebericht 183..........Fotoalbum am Ende des Berichts

Veröffentlicht am 30.06.2016

Argentinien   Esteros del Iberia, argentinischer Chacobis Santiago del Este

23.06.2016

Mit Erreichen der Provinz Corrientes ändert sich auch die Landschaft schlagartig … es wird flach. Keine Hügel, keine Berge, keine Kurven … einfach nur schnurgerade, lange Strassen.

 

 

Immer mehr Rinderfarmen tauchen in der trockenen Pampa auf.

Der Schein trügt … so trocken ist diese Pampa gar nicht. Corrientes ist die wasserreichste Gegend in Argentinien … die nächsten Tage werden wir durch unendliche Sumpfgebiete fahren.

 

 

Das größte dieser Feuchtgebiete sind die Esteros del Ibera … mit 5000 qkm liegen sie im nördlichen Teil zwischen dem Rio Parana und dem Rio Uruguay. Wir übernachten in dem netten Touristen-Städtchen Ituzaindo … leider nur auf einem Tankstellenplatz. Der sehr schön gelegene Camping El Mirador ist uns für eine Nacht zu teuer … der Camping Municipal, mitten im Ort, hat geschlossen.

Auf der gut geteerten RN118 und RP5 fahren wir westlich entlang der Esteros del Ibera. Zu beiden Seiten der Strasse entdecken wir unglaublich viele Wasservögel, Wasserschweine, Störche, ja sogar Riesenkaimane … das Pantanal läßt grüßen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir erkundigen uns mal wieder nach dem Wetter … schade, ab morgen soll es für ein paar Tage regnen. Unser Ziel ist der Parque Nacional Mburucuya … dort wollen wir noch mehr freilebende Tiere sehen. Der Weg dorthin führt über die Ruta Provincial 13 … eine 50km Sandpiste. Der Sand ist sehr weich … die Wolken, denen wir entgegensehen, werden immer dunkler. Wir stellen uns vor, wir müssen diese Piste bei Regen fahren ... nach 10km drehen wir um und entdecken ein Schild „Bei Regen

 

ist die Strasse für LKW´s verboten“.

Wir sind nicht traurig … mit der schönen Landschaft und den gesehenen Tieren sind wir auch ohne den Besuch im Parque Nacional sehr zufrieden.

 

 

 

Immer häufiger sehen wir an den Straßenrändern kleine Gedenkstätten … die roten Fahnen und Tücher fallen schon von Weitem auf. Die Argentinier verehren ihren heiligen Gaucho Gil … den Robin Hood, der von den Reichen genommen und den Armen gegeben hat. Egal ob Gauchito Gil, Antonio Gil oder der heilige Gaucho Gil … kennzeichnend für ihn sind das rote Stirnband, ein blaues Hemd, weiße Hose und der auffallend schwarze Schnurrbart. Er ist zu einem Volkshelden geworden … seine Anhängerschar wird heute noch mit jedem Jahr größer. Wir schauen uns eine dieser Gedenkstätten mal genauer an.

 

 

 

Die Verehrer opfern ihrem Gaucho Zigaretten und Schnaps … Genußmittel, die sie ihm auch nach seinem Tode gönnen. Gil wurde von einem Oberst gefangengenommen … dieser hatte Angst vor seinen hypnotischen Fähigkeiten und ließ ihn kopfsunter hängen.

Das war im Jahr 1878. Sein Todestag und Todesort ist zu einem Pilgerort geworden … jedes Jahr im Januar pilgern mehrere Hunderttausend Argentinier mit Kutschen, auf Pferden, in Reisebussen zu dem angeblichen Geburts- und auch Hinrichtungsort Mercedes ... in der Provinz Corrientes.

 

 

Uns zieht es weiter … in der Stadt Corrientes überqueren wir noch einmal den uns schon bekannten Rio Parana, um in Resistencia für ein paar Tage Quartier zu nehmen. Wir gehen unter die Penner … im Stadtpark „Parque 2 de Febrero“ schlafen wir unter der Brücke. Stimmt nicht ganz … es gibt ausgewiesene Camping-Stellplätze und wir schlafen neben der Brücke.

 

 

In der Nacht findet über uns ein fürchterliches Gewitter statt. Der Regen brasselt stundenlang nur so auf´s Dach ... Donner und Blitze können sich nicht beruhigen. Ergebnis am nächsten Morgen … der kleine See ist übergelaufen, alle Wiesen samt Grillstationen stehen unter Wasser. Zum Glück stehen wir mit unserem Pummel etwas höher zur Straße … die Wege sind komplett aufgeweicht. Risiko … wir entscheiden uns für eine weitere Nacht … laufen zu Fuß in die Innenstadt.

Im Centro von Resistencia, auch die Stadt der Skulpturen genannt, stehen die Straßen ebenfalls unter Wasser.

 

 

Wir umschleichen die unter Wasser stehenden Straßen … mit oder ohne Skulpturen, vor oder nach dem Regen, die Stadt hat uns nicht viel Schönes zu bieten. Wir besuchen eine Kunstausstellung im Casa de la Culturas. Ganz ehrlich … unser Optiker hat mehr an Kunstgegenständen als Dekoration in seinem Schaufenster stehen.

 

 

 

Wie in allen Städten Argentiniens schliessen Punkt 13 Uhr die Geschäfte für die mindestens dreistündige Siesta. Wir laufen zurück zu unserem Park ... gönnen uns unterwegs im Carrefour-Supermercado einen riesigen argentinischen Burger.

 

Die Wintersonne am Nachmittag ist intensiv … die Wege auf dem Stellplatz sind wieder so gut wie abgetrocknet.

Bei erneutem Dauerregen fahren wir am nächsten Tag durch den argentinischen Chaco … die Region ist nur wenig besiedelt. Das im Sommer sehr heiße Klima war lange Zeit das Rückzugsgebiet der Indianer. Erst mit der europäischen Einwanderung kamen mehr und mehr Bewohner in diese einsame Gegend ...sie versuchten ihr Glück mit dem Anbau von Baumwolle. Manche wurden zu Großgrundbesitzern … andere wiederum schlagen sich noch immer mit Transportfahrten Tage und Nächte um die Ohren.

 

 

 

 

Wir folgen weiter der Ruta Nacional 89. In Gancedo nutzen wir an der Tankstelle mal kurz das Internet … zum Übernachten fahren wir noch ein paar wenige Kilometer weiter bis zum Campo del Cielo. Auf gut abgetrockneter Piste erreichen wir nach 12km das Einschlagsziel vieler Meteoriten. Vor 4.000 Jahren ging hier ein regelrechter Meteoriten-Regen nieder … Unmengen von tonnenschweren (bis zu 37 Tonnen) aus Eisen und Nickel bestehende Brocken sind hier in einem Umfeld von 60qkm runtergekommen.

 

 

Das Campo liegt in einer wunderschönen Parkanlage … auf einem Rundweg können wir uns einige der freigelegten Stücke ansehen. Die Anlage wurde einst von der NASA gesponsert. Das moderne Besucher-Centrum ist geschlossen … hier scheint inzwischen das Geld für die Aufrechterhaltung zu fehlen.

 

 

 

 

Ausser den Meteoriten können wir auch viele der grünblauen Parakeets beobachten … der Park ist für uns ein Muß zum Übernachten.

 

 

Eine weitere Entdeckung im Park ... am Visitorcenter finden wir hunderte von Heuschrecken, die lebend aussehen, sich aber nicht bewegen. Wir nehmen Einige in die Hand … durch unsere Körperwärme werden sie wach und fangen an, sich langsam zu bewegen. Mit Anpusten erreichen wir sogar, daß sie ihre blau/bunten Flügel öffnen … dieses Naturschauspiel ist für uns einmalig.

 

 

 

Was wir nicht wissen … befinden sich die Heuschrecken in einem Winterschlaf, sind sie von der Kälte überrascht worden oder ist das ein ganz normales Ableben? Wenn wir mal viel Internet haben, werden wir darüber nachlesen.

Wir fahren am nächsten Tag wieder weiter … endlose Baumwollfelder wechseln sich mit Mais- und Hirsefeldern ab. Am Rio Dulce erreichen wir Santiago del Estero. Der großzügige und schöne Campingplatz liegt mitten im städtischen Freizeitgelände und Familienpark … hier werden wir uns ein paar Tage aufhalten, in der ältesten Stadt Argentiniens. 30.06.2016

 

 

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